Präsentation der Druckerei im Museum am 27. Oktober 2016

Die Abteilung Satz und Druck im Knielinger Museum - Eine manuell betriebene Druckwerkstatt gibt es bereits seit 20 Jahren im Knielinger Museum im Hofgut

Maxau, in der stets während des Museumsfestes gearbeitet und den Besuchern das Druckhandwerk

anschaulich vermittelt wurde. Das Interesse der Öffentlichkeit an dieser Abteilung veranlasste den Verein, sich in das „Abenteuer“ LINOTYPE und VICTORIA zu stürzen.

 

Besichtigung, Abholung sowie Instandsetzung der Maschinen

Tiegeldruckpresse beim Transport

Druckmaschinen im Museum

Das Museum hatte zwei bedeutende Exponate bekommen. Eine Zeilensetz- und Gießmaschine LINOTYPE aus den 1910er Jahren und eine Tiegeldruckpresse VICTORIA aus den 1930er Jahren. Die Pachulken-Gruppe der ehemaligen Druckerei G. Braun – Pachulken sind Setzergehilfen - hat mit vereinten Kräften die Maschinen wieder in Gang gebracht und die Druckwerkstatt insgesamt neu geordnet. 

Die Maschinen wurden nach ihrer Ausmusterung durch die Gebrüder Schäfer im Jahr 2005 in einem großen Container auf dem Gelände ihrer ehemaligen Druckerei in Pforzheim eingelagert. Nach Kontaktaufnahme einigte man sich auf einen Besichtigungstermin in Pforzheim am 23. Januar 2016. Trotz anfänglicher Bedenken, ob es gelingen würde, die bis zu einer Tonne schweren Maschinen ins 1.OG des Museums zu transportieren und der Frage, ob man in der Lage sein, die Maschinen zum Laufen zu bringen, fiel die Entscheidung zugunsten der Maschinen. Die aktiven Museumsmitglieder, Schriftsetzer und Drucker stellten schnell fest, dass diese Maschinen gut in die Druckwerkstatt des Museums passen. Man einigte sich rasch auf einen Termin für den Transport nach Knielingen. Nach erfolgreicher Aktion am 6. Februar wurden die Geräte 10 Tage später in das Obergeschoss des Museums an ihren neuen Standort geschafft.

Nun begann die Arbeit des Druckteams, allen voran der Maschinensetzer Günter Stamm, der die Zeilensetz- und Gießmaschine aus seinem Berufsleben bestens kannte. Alle beweglichen Teile wurden überprüft, teilweise ausgebaut, gereinigt, geschmiert, geölt, wenn nötig ersetzt  und wieder eingebaut. Beschädigten Flachriemen, die für die Kraftübertragung des Motors auf die Maschine nötig sind, wurden von den Spezialisten des Museumsvereins ersetzt. Dem handwerklichen Können des Hauselektrikers gelang mit Unterstützung von Jürgen Schäfer, der extra von Pforzheim ins Museum kam, die komplizierte elektrische Installation. 

Die Tiegeldruckpresse wurde von Horst Grab, dem einzigen Drucker des Teams,  nach umfangreichen Instandsetzungsarbeiten wieder gangbar gemacht. Ein spannender Moment entstand, als beide Maschinen am Starkstromnetzangeschlossen waren und das erste Mal in Betrieb gingen. Dank der akribischen und unermüdlichen Arbeit allerBeteiligten war die Zeilensetz- und Gießmaschine und die Tiegeldruckpresse wieder zum Laufen gebracht worden.Nun ist die Druckerei  bestens gerüstet für Vorführungen beim Tag der offenen Tür oder beim nächsten Museumsfest. Dann kann anschaulich demonstriert werden, wie die alte Technik für die Herstellung der Zeitungsberichte und dem Druck von Urkunden noch heute funktioniert. 

Das Knielinger Museum  wird durch die neuen Exponate für die Besucher noch attraktiver werden.

Das Museum ist geöffnet von Christi Himmelfahrt bis Ende September sonntags von 14 -17 Uhr.