Die Handwerkskammer Karlsruhe, namentlich deren Hauptgeschäftsführer Walter Bantleon, zeigte sich hoch erfreut in einem Interview in den BNN im Vorfeld dieser Veranstaltung darüber, wie das Knielinger Museum durch solche Veranstaltungen die Handwerke aus dem Museum in die jetzige Zeit holt. „Handwerk ist Kulturträger“ war die Aussage und an diesem Sonntag traten wir den Beweis an.
Georg Eberlein von der Firma Holzbau Eberlein & Rappsilber, Karlsruhe, sagte spontan zu, gemeinsam mit seinem Zimmerermeister Markus Weiß und dem Auszubildenden Michael Petersen den Besuchern Frage und Antwort zu stehen. Sie brachten nicht nur entsprechendes Holzmaterial/Balken mit, auch historische und seit jeher im Zimmerer-Handwerk benutztes Handwerksgerät wie Stemmeisen, Schnitzeisen, Hammer, Zimmermannswinkel und Säge wurden bei der Arbeit durch Michael Petersen an einem Holzverbindungsstück benötigt.
Meister Weiß wusste sehr geschickt, die modernen Maschinen einzusetzen, um in kurzer Zeit die benötigten Holzverbindungen herzustellen. Fasziniert wurden die Handwerker bei ihrer Arbeit beobachtet und keine Frage blieb unbeantwortet.
Georg Eberlein hatte auch Pläne mitgebracht und das Modell eines Knielinger Fachwerkhauses aus dem Besitz des Museums war ein wunderbares Anschauungsstück handwerklicher Kunst und Möglichkeiten. Hier konnte man die Begriffe Eckblatt, Zapfenstoß, Hakenblatt und vieles mehr hervorragend erklären.
Abgerundet wurden die Informationen rund um das Thema Holzbau durch Informationen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und den Hinweis auf Deutschlands Fachwerk-Hauptstadt Quedlinburg.
Der Knielinger Museumsverein bedankt sich sehr herzlich für die Mithilfe bei der Gestaltung des Thementages „Holz“ durch die Mitarbeiter von Eberlein & Rappsilber und hofft auf weitere gute Zusammenarbeit.
Aber nicht nur großes Holz wurde bearbeitet – auch unser Vereinsmitglied Dr.Manfred Ohmer war im Einsatz und zeigte, wie geschickt er an der Drechselbank ist. Er schuf an diesem Tag sehr unterschiedliche Holz-Schäufelchen und Kreisel und erzählte den zahlreichen Besuchern, wie sehr ihn dieses Hobby fasziniert und er sich gern dem historischen Handwerk des Drechselns, mittlerweile immaterielles UNESCO-Weltkulturerbe, widmet. Die Späne flogen und die Leute staunten, wie sich ein Holzklotz unter seinen kundigen Händen in einen schönen Gebrauchsgegenstand verwandelt.
Wer noch mehr wissen wollte, fand weitere Informationen zum Thema „Drechseln auch in anderen Ländern“ auf einer Info-Tafel.
Waltraud Heger