25-jähriges Jubiläum des Knielinger Museumsvereins am 2. Dezember 2017

Im festlich geschmückten „Stall“ des Museumsvereins eröffnete die Brassband des Knielinger Musikvereins mit schwungvollen Melodien die Veranstaltung.
Ute Müllerschön begrüßt die Gäste Ute Müllerschön als Vorsitzende des Museumsvereins begrüßte die zahlreich erschienen Mitglieder, die geladenen Gäste mit Frau Bürgermeisterin Luczak Schwarz, Herrn Dr. Ernst Otto Bräunche vom Stadtarchiv und  Dr. Martin Ehinger, den früheren Vorsitzenden des Museumsvereins. Sie erinnere sich an das Protokoll von 1992, das sie damals im neu gegründeten Verein geschrieben habe und meinte, zwei Vorsitzende in 25 Jahren sei ein gutes Zeichen für einen Verein. Die Kirchenbänke als bequeme Sitzgelegenheit stammen von der Johanniskirche in Karlsruhe und die Klappstühle von der Karlsruher Messe-und Kongress GmbH, die alle ausgemustert waren.  Sie sagte, sie sehen, alles hat eine Geschichte.

Laut Programm begann Joachim Schulz, früherer Vorsitzender des Bürgervereins Knielingen mit der Festrede. Er wies darauf hin, dass bei der Gründungsversammlung am 14.10.1992 eine Aufbruchsstimmung herrschte mit der Vorstellung, eine Stätte zu schaffen für die Darstellung der Ortsgeschichte, des Brauchtums, alte Handwerke und Techniken (Als kommissarischer Geschäftsführer oblag ihm u.a. die Aufgabe, Mitglieder zu gewinnen.) Dr. Martin Ehinger wurde
1. Vorsitzender. Dessen Plan war es ein dynamisches, kein statisches Museum aufzubauen mit dem Motto: „Aus der Vergangenheit lernend – die Gegenwart begreifen – und mit Plan und Ziel in die Zukunft zu schauen“. Die Satzung wurde ausgearbeitet und als Domizil wurde das Knielinger Rathaus ins Auge gefasst.

Joachim Schulz wies in seiner Laudatio darauf hin, dass Ute Müllerschön von Beginn an immer im Vorstand war, Heinz Kühn die Druckerei aufbaute und als Inventarisator tätig war. Er nannte Thomas Müllerschön als Interessent, Freund und begeisterter Mitarbeiter des Museums, der immer mit Rat und Tat dabei war. Als äußere Darstellung des neuen Museumsvereins wollte man ein Emblem schaffen mit einem burgartigem Zeichen und dem Knielinger Wappen. So ist das heutige Logo entstanden.

Angefangen wurde mit 23 Mitgliedern, heute verzeichnet der Museumsverein 154 Einzelmitglieder und sieben Vereine.

Ein bedeutender Schritt wurde vollzogen durch das Angebot von Ute und Thomas Müllerschön,
das Museum im Hofgut Maxau einzurichten. Das war eine gute Entscheidung. Bis heute gab es
16 Museumsfeste, immer am ersten Septemberwochenende. Das Fest hat sich zu einem Besuchermagneten mit steigender Beliebtheit entwickelt. Im Museum ist Vielfältigkeit Trumpf. Es kann neben vielen Ausstellungsstücken aus Haushalt, Handwerk und Landwirtschaft heute neben dem vielbeachteten Eisenbahnschiffsbrücken-Modell mit einer umfangreichen Schifffahrtsausstellung mit bis zu 40 Schiffsmodellen aufwarten. In der erweiterten Druckerei werden mit historischen Druckmaschinen bei Veranstaltungen Urkunden gedruckt, die Besucher mit nach Hause nehmen können. Besonders Kinder haben ihre Freude daran. Die umfangreiche Sammlung von Landmaschinen wird ständig erweitert. Traktoren, Dreschmaschinen, Mähbinder und Kartoffelroder, um nur einige zu nennen, sind bei Veranstaltungen im Einsatz

Bemerkenswert ist das pädagogische Konzept des Museumsvereins: Wo können Kinder Kartoffeln aufsammeln und sehen, dass diese nicht im Gemüseregal bei Aldi wachsen. Oder sie helfen beim Apfelsaft pressen und schauen, wie im Kartoffeldämpfer die frisch geernteten Kartoffeln gegart werden. Seit Jahren hat sich "Kultur im Museum" etabliert. Die Museumsbühne bietet Raum für kabarettistische und musikalische Aufführungen wowie Lesungen.  Sehr gefragt ist das Museum als Trauungsort. In den letzten Jahren haben sich über 60 Paare hier das Jawort gegeben.

Die Gäste erlebten in Fortsetzung des Programms eine Erstaufführung. Auf dem Kaim – Konzertflügel, der neuesten Errungenschaft des Museums, spielte Paul Beskers virtuos die Sonate Nr. 8 op. 13 „Grand pathetique“ 1. Satz von Ludwig van Beethoven. Die gute Akustik des Veranstaltungsraums überraschte.

Frau Bürgermeisterin Luczak-Schwarz überbrachte Grußworte der Stadt Karlsruhe und überreichte dabei einen Scheck.  Sie erwähnte in ihrer Rede die Verbundenheit mit dem Knielinger Museum, die ihr sehr wichtig sei und betonte die gute Beziehung zu Ute und Thomas Müllerschön. Man wolle gemeinsam einen guten Weg zu gehen. „Das Hofgut ohne den Museumsverein ist ein totes Hofgut“ betonte sie.

Ute Müllerschön bat Frau Luczak-Schwarz um Hilfe für einige Probleme auf dem Hofgut. Diese überreichte anschließend die Ehrenurkunden an die noch lebenden Gründungsmitglieder und anderen geehrten Mitgliedern. Die Urkunden waren auf den Vereinseigenen Maschinen von unseren Pachulken (Setzergehilfen) gedruckt. Alle geehrten Teilnehmer erhielten zusätzlich ein frisch gebackenes Brot aus dem Holzofen.

Zur Auflockerung spielte die sechsköpfige Brassband – „Mercy, Mercy und  September“, wobei die Melodien überleiteten zu der Rede von Matthias Fischer, der als Vorsitzender des Bürgervereins Grüße und ein Kuvert überbrachte und meinte, es ist dem Museumsverein gelungen auch die Jugend und die Kinder zu interessieren. Er sei dankbar, dass sich der Verein auf diese Weise in das kulturelle Leben in Knielingen einbringt. Er sagte ganz herzlichen Dank dafür und hoffe auf Mithilfe der Stadt um die bestehenden Konflikte zu lösen.

Eine Reise in die Vergangenheit des Museumsvereins mit einer Multimedia-Show von Alexander May als Bildpräsentation informierte die Besucher über frühe Aktivitäten und das erste Museumsfest 1994.
 
Tilman Zahn als zweiter Vorsitzender des Museumsvereins bedankte sich im Namen der Vorstandschaft für den unermüdlichen Einsatz von Ute und Thomas Müllerschön. Etliche Knielinger Vereine gratulierten der Vorsitzenden und  wünschten dem Museumsverein alles Gute für die Zukunft.

Zum Abschluss spielte die Brassband – „Jingle-Bell-Rock und A Holly Jolly Christmas“. Diese Melodien sorgten für eine heitere Stimmung. Ute Müllerschön bedankte sich anschließend bei allen Anwesenden und Mitwirkenden für die gelungene Veranstaltung und lud ein zum Umtrunk mit Imbiss. Die Besucher nahmen das kulinarische Angebot gerne an und bedienten sich mit Leckereien aus der Museumsküche und selbstgebackenem Brot aus dem Holzofen. Mit angeregten Gesprächen verging die Zeit wie im Flug, die letzten Gäste machten sich erst am späten Abend auf den Heimweg.


Text und Bilder: Erich Frei