Versunkene Lok

Versunkene Lok – Bergung im Oktober 2018
Podiumsgespräche Pressegespräch auf dem ehemaligen Lastschiff Cassian Carl auf dem Rhein in Mainz.
Zum Eventboot umgebaut präsentierte das Projektbüro „Jäger der versunkenen Lok“ hier das Konzept zur Hebung der vor 166 Jahren bei Germersheim über Bord gegangenen Lok „Der Rhein“.

Thomas Müllerschön und Erich Frei nahmen an dieser Veranstaltung teil und erfuhren so aus erster Hand etwas über die Vorbereitungen zur Bergung der versunkenen Lok. Von  diesem multimedialen Ereignis über Planung und Produktion berichtet das SWR-Fernsehen in mehr als 10 Stunden. Nach dem ersten fehlgeschlagenen Bergungsversuch 1852 ist es am 21. Oktober 2018 um 14 Uhr soweit, die 20 t schwere Lokomotive aus dem Wasser zu ziehen. Die hoffentlich glückliche Bergung wird drei Stunden live übertragen.

25 Jahre hat es gedauert bis sie gefunden wurde. Bei Buhne 527 ist die Fundstelle. Der Geschäftsführer der Bergungsfirma OHF, Wolfhard Neu ist erfreut, den Kreis derer schließen zu dürfen die etwas Altes herausholen wollen. Der Bergungsauftrag beinhaltet das Abtragen der Buhne mit einem Hydraulikbagger, dann rammen einer U-förmigen Spundwand mit 21 m langen Spundbohlen im sieben Meter tiefen Wasser. Der Bodenaushub wird bis 1 m über der Lok abgetragen, anschließend das restliche Material mit einer Mammutpumpe abge-saugt. Mit Taucher unter Schwimmkranhilfe soll für die Bergung das Hubgeschirr angelegt werden.. Herr Neu hofft, dass alles klappt und die Lok weitgehend frei von Schäden ist.

Moderator Tobias Bartenbach, der das Pressegespräch leitete, sagte, die Geschichte der Lok muss erzählt werden -  ab heute beginnt die öffentliche Bekanntgabe der Pläne zur Bergung! Er weist darauf hin, dass die Schifffahrt auf dem Rhein nicht gesperrt werden kann. Frau Dr. Schelberg, SWR-Direktorin Rheinland-Pfalz meint, es handelt sich hierbei um ein länderübergreifendes Projekt. Die versunkene Lok gehört dem Land Rheinland-Pfalz, wird aber dem Eisenbahn-Museum Darmstadt-Kranichstein für 20 Jahre zur Verfügung gestellt. Der Finanzbedarf zur Hebung und Restaurierung liegt bei 500.000 €, dafür werden Sponsoren gesucht.

Herr Kamleitner vom Südwestecho der BNN stellte die Frage, ob die Stadt Karlsruhe für dieses Projekt Unterstützung gewährt, das wurde verneint. Emil Keßler, der Erbauer der Lok,  studierte im Karlsruher Polytechnicum, dem Vorläufer der Universität, dem heutigen KIT, Bauingenieurwesen und Maschinenbau. Daraufhin meldete sich Thomas Müllerschön zu Wort und sagte, die Vorstandschaft des Knielinger Museums verfolge das Vorhaben mit großem Interesse, da die Lok in Karlsruhe gebaut und vermutlich im alten Maxauer Hafen verladen wurde. Man müsse die Stadt mobilisieren, damit sie sich an diesem Projekt beteilige.

Präsentiert wurde ein Modell der versunkenen Lok durch die Herren Breitmeier - Bahnwelt Darmstadt-Kranichstein, Prof. Dr. Forkmann - Geophysiker und Horst Müller - pensionierter Lokführer. Prof. Dr. Forkmann hatte ein magnetisches Profil entwickelt, das den genauen Standort der versunkenen Lok darstellt.

Die Teilnehmer der Veranstaltung erhielten eine Pressemappe mit  zahlreichen Informationen über die beabsichtigte Bergung der Lok . Nach dem Veranstaltungsende labten sich die Besucher an Getränken und einem Imbiss. Bereits am Nachmittag wurde über das Internet eine Pressemitteilung mit Bildern von der Veranstaltung an die Teilnehmer gesendet.    
                         
Text und Bilder: Erich Frei