Eisenbahnschiffsbrücke Maxau-Maximiliansau 1865-1938

Im Mai 1865 wurde die erste Eisenbahn-Schiffsbrücke dem Verkehr übergeben. Die Reisenden blieben im Zug sitzen, nur die Loks wurden ausgetauscht. Die normale Streckenlokomotive gegen eine leichte Brückenlokomotive. Diese zog die Waggons über die Schiffsbrücke zum Bahnhof auf der anderen Seite des Rheins. Dort wurde die leichte Lok wieder gegen eine normale Lok ausgetauscht und die Reisenden konnten ihre Fahrt fortsetzen.
Modell Eisenbahn-Schiffsbrücke beim Museumsverein Die Fahrbahnen lagen auf 36 Pontons einschließlich je drei Landjochen und drei Bockschiffen, sogenannte Bockgerüste. Auf denen waren manuell zu bedienende Spindeln, mit denen man die Steigung zur Auffahrt auf die Brücke regulieren konnte. Die kleinen Brückenlokomotiven konnten max. 3 % Steigung bewältigen. Weil der Wasserstand des Rheins immer wieder wechselte, musste die Auffahrt zur Schiffsbrücke laufend reguliert werden.  Um die Pontonbrücke für die Schiffe zu öffnen, waren drei sogenannte Fahrjoche als bewegliche Durchlassglieder vorhanden. Sobald die Verriegelung geöffnet war, bewegten sich die Fahrjoche mit der Strömung stromabwärts und gaben mit der entsprechenden Ruderstellung die Öffnung für die Schiffe frei. Nach der Passage der Schiffe mussten die Fahrjoche zurückgeholt werden. Das geschah manuell mit Winden an den am  Flussgrund befestigten Ankerketten und war eine anstrengende Arbeit. Einige Jahre später wurde auf Motorbetrieb umgerüstet. Nach 73 Betriebsjahren endete diese Geschichte 1938 mit der Inbetriebnahme der neuen festen Brücke. Erich Frei - Museumsverein 2019 | PDF zum Ausdrucken öffnen