Der letzte Holzapfelbaum am Rhein

Der vermutlich letzte Holzapfelbaum auf ehemaliger Knielinger Gemarkung steht etwas unterhalb des Pionierhafens am Ufer des Rheins am Ende eines kleinen Waldstückes. Dieser Holzapfelbaum war schon vor 40 Jahren ein stattlicher Baum, der seine kleinen, grünlich-gelben Früchte abwirft, wenn sie reif sind. Sie bedecken den Boden und den schmalen, wenig befahrenen Weg, der direkt am Baum vorbei ans Rheinufer führt. Die kleinen Äpfel erinnern in Form und Farbe an Renekloden, "Ringlo", wie die Knielinger sagen. Sie schmecken sauer und bitter.

Durch Kreuzung dieses Holzapfels ("Malus sylvestris") mit anderen Apfelarten ("Malus praecox", "Malus dasyphylia") ist der heutige "Kulturapfel" (botanisch "Malus domestica") von schönem Aussehen und gutem Geschmack sind z.B. Golden Delicious, Granny Smith, Crips Pink oder Red Delicious, entstanden.

 

 

 

Der Apfel als Nahrungsmittel

Die Kelten und Germanen gewannen aus den kleinen Früchten des Holzapfels bereits Most, wobei sie den Saft mit Honig vergoren; sie verkochten das Obst auch schon zu Mus. Die Früchte vieler Wildapfelbäume kann man entsaften und zu Apfelgelee verarbeiten.

Den Apfelanbau, so wie wir ihn heute kennen, haben letztlich die Römer eingeführt - sie brachten die Kunst des Pfropfens (Veredeln) mit. Seit dem 6. Jahrhundert hat man den Apfel in Mitteleuropa bewusst angebaut.

 

Der Apfel in der Heilkunde

Als Heilpflanze taucht der Apfel bereits in einer alten babylonischen Schrift aus dem 8. vorchristlichen Jahrhundert auf, die die Pflanzen des Heilkräutergartens des Königs Mardukapaliddina aufzählt. Die mittelalterliche Medizin schrieb dem Apfel allerlei heilkräftige Wirkungen zu. Aber wie bei jeder Medizin sollte auch der rohe Apfel nur vorsichtig und in Maßen genossen werden. Das war damals auch nicht schwer, denn die damaligen Apfelsorten waren für den heutigen Geschmack reichlich sauer und gerbstoffhaltig.

Der Apfel hat mit seinen sanften Fruchtsäuren und Ballaststoffen einen stark reinigenden Effekt für die Zähne und funktioniert daher für die Zahnreinigung zwischendurch ebenso gut wie ein Kaugummi.                                                                                                                                                                                                                        . . . zurück

Text und Fotos: Erich Frei

Quelle: www.kraeuter-und-gewuerze.de/Apfel