Rheinübergänge


Das Rheinkraftwerk in Iffezheim ist das nördlichste von 10 Laufwasserkraftwerken am Oberrhein zwischen Basel und Karlsruhe. Es entstand auf Grundlage des deutsch-französischen Vertrags von 1969 und wurde im Jahre 1978 in Betrieb genommen. Das Herz der Anlage sind 4 horizontale Kaplan-Rohrturbinen mit einem Laufraddurchmesser von 5,80 m an der engsten Stelle. Sie haben zusammen einen Nenndurchfluss von 1100 m³/s und erzeugen bei 11 m Fallhöhe eine maximale elektrische Leistung von 108 MW.  Das Kraftwerk Iffezheim läuft, wie auch die anderen 10 Kraftwerke am Oberrhein, vollautomatisch.  Die Steuerung wird von einer Zentrale der EDF in Kembs bei Basel überwacht. Das Rheinkraftwerk in Iffezheim wird von der EnBW Kraftwerke AG betrieben, während das Kraftwerk in Gambsheim von der EDF betrieben wird.  Zum Kraftwerk gehört auch das Wehr mit seinen 6 Wehrfeldern. Diese bestehen aus 20 m breiten Segmentschützen mit aufgesetzter Klappe. Die komplette Staustufe in Iffezheim ist für einen maximalen Rheinabfluss von 7500 m³/s ausgelegt.

 

Die Staustufe Iffezheim

 

 

Der größte Fischpass Europas

Der Fischpass ist eine offene Betonrinne mit 37 Becken verteilt auf eine Länge von ca. 200 m. Das entspricht etwa einer Steigung von 1 m auf 15 m Länge.  Die Becken haben eine Fläche von etwa 15 m² und eine Wassertiefe von 1,50 m. Sie sind durch vertikale Schlitze miteinander verbunden. Der Durchfluss durch diese, 45 cm breiten Schlitze beträgt 1,2 m³/s. 
Erstmals wird bei einem derartigen Projekt eine zusätzliche "Lockstromturbine" eingesetzt, um so einen stärkeren Lockstrom zu erzeugen. Die Eigenschaft der Fische gegen den Strom zu schwimmen, macht die 3 Fischpass-Eingänge besonders attraktiv für sie. 
Das Wasser aus dem Fischpass mischt sich im Verteilbecken mit dem Wasser aus der Lockstromturbine, was dann einen gesamten Lockstrom von 11 - 13 m³/s ergibt, der sich auf die drei Fischpasseingänge im Unterwasser verteilt.  Die Anlage in Iffezheim ist seit 2000 in Betrieb.


 


Stand: 08.03.2010 21:15:16, ©2002 Förderverein Knielinger Museum e.V.