Maulbronn mit seinem Zisterzienserkloster gilt schon immer als ein lohnenswertes Ziel. Dieser Ansicht waren auch zahlreiche Freunde des Museumsvereins Knielingen, als sie sich an diesem Sonntag mit der Stadtbahn und der Bundesbahn auf die Reise begaben, um das Kloster zu besuchen.
Die fast 850 Jahre alte ehemalige Zisterzienserabtei gilt als die am vollständigsten erhaltene und damit eindrucksvollste Klosteranlage des Mittelalters nördlich der Alpen. Die Legende berichtet von einer Mönchsgruppe aus dem Elsaß, die an der Stelle, an der heute das Kloster steht, haltgemacht habe (um die Maultiere zu tränken) und dann für immer in der Abgeschiedenheit des Salzachtals geblieben sei. In der Brunnenkapelle ist diese Überlieferung in einem Gewölbefresko dargestellt. 1147 wurde mit dem Bau des Klosters begonnen, in dem sich romanische und gotische Stilelemente vereinigen. 390 Jahre haben die Mönche in Maulbronn gelebt, gebaut, gebetet und gearbeitet und dadurch die gesamte Kulturlandschaft in der dem Zisterzienser-Orden typischen Weise geprägt.
Nach der Reformation und der Auflassung des Klosters wurde Maulbronn Sitz der Herzöge von Württemberg.
Im Jahr 1556 ließ Herzog Christoph von Württemberg eine Evangelische Klosterschule einrichten, die 1807 in ein evangelisch-theologisches Seminar umgewandelt wurde und heute noch besteht.
Vom Kloster ist besonders der Kreuzgang mit seiner Brunnenkapelle zu erwähnen und in seiner Mitte der Brunnen, an dem die Mönche vor dem Essen die vorgeschriebenen feierlichen Waschungen vollziehen mussten.
Nach dem Mittagessen wurde am Nachmittag die Heimreise angetreten, wobei man genügend Zeit hatte, die vielen gesammelten Eindrücke zu besprechen und das Erlebte ausgiebig zu diskutieren.