Vorstandsvorsitzende Ute Müllerschön bekam am 20.07.2018 die Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg verliehen.

Pro Jahr wird sie nur ungefähr 50 Mal vergeben, ist in der Regel aus Silber und soll Verdienste um das Land Baden-Württemberg und seine Bevölkerung im Allgemeinen und langjähriges ehrenamtliches, gesellschaftliches oder bürgerschaftliches Engagement im Besonderen würdigen: die Staufermedaille. Ute Müllerschön, Vorstandsvorsitzende des Fördervereins Knielinger Museum, zählt zu den Medaillenträgerinnen und –trägern dieses Jahres.

Rede von OB Dr. Mentrup

Geladene Gäste im Museumsstall

Übergabe der Urkunde

Ein Ständchen von Uli Kofler u. Rainer Möhringer

Vorstandsmitglied Erich Frei hält die Laudatio

Glückwünsche von prominenter Seite

Überreicht wurde ihr diese persönliche Auszeichnung des baden-württembergischen Ministerpräsidenten von Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup bei einer Feierstunde im Knielinger Museum. „Das Museum hat in Ihnen eine beeindruckende Fürsprecherin, nicht nur als Vorsitzende, sondern auch mit Ihrem Draht zur Politik“, fasste er Ute Müllerschöns pausenlosen Einsatz für das kulturelle Kleinod seit Gründung des Museumsvereins 1993 und ihr elfjähriges SPD-parteipolitisches Engagement im Karlsruher Gemeinderat zusammen. Anerkennend erinnerte Mentrup an Ute Müllerschöns Wahlergebnis als OB-Kandidatin 2006. Und nicht zuletzt würdigte er den Einsatz für Bildung und Natur der ehemaligen Haupt- und Realschullehrerin. 1980 verschrieb sie sich der Landwirtschaft und bewirtschaftete mit Ehemann Thomas 35 Jahre lang das Hofgut Maxau am Rhein, in dessen Stallgebäuden das Heimatmuseum im Lauf der Zeit expandierte. Das Museum sei ein Kleinod am Rhein, das für viele Tausend Menschen ein Sehnsuchts- und Ausflugsort sei, an dem man die Vergangenheit und die Verantwortung für die Gegenwart verstehen lerne, betonte Karlsruhes Stadtoberhaupt.
„Wir als Vorstandsmitglieder sagen heute, diesen Verein gäbe es überhaupt nicht ohne Frau Müllerschön und ihren Mann Thomas. Wenn doch, dann auf jeden Fall nicht in dieser Form und an diesem Ort“, erinnerte Erich Frei an die einstige Initialzündung der Müllerschöns zum Einzug des Knielinger Museums in das Hofgut Maxau. Als Metapher auf die menschlichen und organisatorischen Qualitäten der Vorstandsvorsitzenden verglich Frei das Museum mit einem menschlichen Organismus: „Ute, du stellst Herz und Gehirn als die Sinnesorgane, aber auch die Seele des Vereins dar.“ Energie, Ausdauer und Hartnäckigkeit, Ute Müllerschöns Fähigkeit auf Menschen zuzugehen und jeden gleich wertzuschätzen, schrieb Frei der Frontfrau zu. Mit großem Applaus pflichtete der Arbeitskreis des Museums Freis Feststellung bei, die Vorsitzende kämpfe „durch Geradlinigkeit und Beharrlichkeit für die Existenz unseres Vereins hier auf dem Hofgut – trotz aller Widrigkeiten, seit der neue Pächter mit uns die Flächen und Räumlichkeiten auf dem Hofgut teilt“.
Mit herzlichem Dank reagierte die Medaillenträgerin auf Lob und Anerkennung über ihr Engagement. Besonderen Dank zollte sie Oberbürgermeister Mentrup für den authentischen Ort der Feierstunde, im Museum, und die Erfüllung ihres musikalischen Wunschs mit Uli Kofler und Reiner Möhringer auf Klarinette und Klavier.  
„Womit habe ich diese Ehrung eigentlich verdient?“, fragte sich die Medaillenträgerin in ihrer Dankesrede. Alles, was an Lob erwähnt worden sei, sei für sie doch ein gutes Stück Selbstverständlichkeit gewesen und werde es auch weiterhin bleiben. Rückblickend wolle sie weder die Zeit als Stadträtin noch als Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Knielingen missen. Die Arbeit im Museum stehe heute im Mittelpunkt ihres ehrenamtlichen Engagements. Wie Ute Müllerschön betonte, empfinde sie Dankbarkeit all jenen gegenüber, die sie in den vergangenen Jahren begleitet und ihr geholfen hätten. „Eigentlich müsste die Medaille in mindestens 20 Stücke geteilt werden“, verdeutlichte sie ihren Dank an den 20-köpfigen Arbeitskreis des Museums. Der Museumsverein sei in jeder Beziehung ein vitaler Verein und es müsse ihm eigentlich um seine Zukunft nicht bange sein. „Eigentlich“, wiederholte Vorsitzende Müllerschön, um auch die sorgenvolle Seite des Vereinslebens anzusprechen. Seit langem bestätige sich auf bitterste Weise: „Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt“, zitierte sie Schiller in Anspielung auf das anhaltend konfliktreiche Verhältnis mit dem Pächter des Hofguts. „Unsere Geduld und Kräfte sind restlos erschöpft“, stellte die Vereinsvorsitzende fest und appellierte an den Oberbürgermeister, dem „würdelosen Handeln und Verhalten“ des Pächters ein Ende zu setzen. Ute Müllerschön verwies auf einen jüngst an den OB gerichteten Brandbrief, der unbeantwortet geblieben sei und fragte: „Ist dies eine Antwort auf den Stellenwert eines Ehrenamts?“
Dennoch solle und werde ihr die Auszeichnung ein Ansporn für die Zukunft sein.   

Text: Museumsverein
Bilder: Erich Frei, Etienne Gentil