Eine manuell betriebene Druckwerkstatt gibt es bereits seit 20 Jahren im Knielinger Museum im Hofgut Maxau, in der stets während des zweitägigen Museumsfestes gearbeitet und den Besuchern das Druckhandwerk anschaulich vermittelt wird. Das Interesse der Öffentlichkeit an dieser Abteilung des Knielinger Museums veranlasste den Verein, sich in das „Abenteuer“ LINOTYPE und VICTORIA“ zu stürzen.
Das Museum hat zwei bedeutende Exponate bekommen. Eine Zeilensetz- und Gießmaschine LINOTYPE aus den 1910er Jahren und eine Tiegeldruckpresse VICTORIA aus den 1930er Jahren. Die Pachulken-Gruppe der ehemaligen Druckerei G. Braun – Pachulken sind Setzergehilfen - hat mit vereinten Kräften die Druckwerkstatt im Museum neu geordnet.
Johann Gottfried Tullas Pläne zur Rheinkorrektur stießen zum Teil auf heftigen Widerstand. Als es an die Realisierung der ersten Durchstiche an den Rheinschlingen bei Daxlanden und Knielingen ging, geschah etwas Unerwartetes. Als Anfang Juni 1817 Arbeiter anrückten, um mit dem Durchstich zwischen Knielingen und Wörth sowie der Rodung des Waldes zu beginnen, wurden sie von etwa 150 Knielingern vertrieben. Sie rebellierten, weil man ihre Bitte um Berücksichtigung der erheblichen Gemarkungsverluste nicht beachtet hatte. Sie verweigerten außerdem die Mitarbeit beim Holzhauen und beim Maschinenbau.
Ob diese Rebellion am 6. Juni 1817 erfolgte oder ob sie sich, wie in der Knielinger Chronik nachzulesen ist, im September des gleichen Jahres noch entschiedener wiederholte, zeugt vom Stolz der Knielinger „Holzbiere“. Sie nahmen die Überrumpelung durch die Bürokratie und den Obersten Tulla nicht hin. Am 6. Juni 1817 – dieses Datum ist „amtlich“ – marschierten zwei Kompanien der Leibgrenadiergarde im Dorf ein und erzwangen mit militärischem Druck den Durchstich.
Sieben Jahre später gewann Oberst Tulla, den dieKnielinger bis dahin am liebsten im Rhein ersäuft hätten, die Sympathien der Hardtbauern zurück. Ein gewaltiges Hochwasser schadete den sonst betroffenen Fluren in der Rheinniederung dank der Korrektion nicht mehr. Nun lobte man den Bändiger des wilden stromauf und stromab.